Hike and Fly Elbrus

Expedition nach Russland – Hike and Fly Elbrus im August 2019

Ein Bericht von Peter Geg, Oase Flugschule

Am Samstag trafen sich Dominik (Amical Alpin) und ich mit einer gemischten Gruppe von 4 erfahrenen Gleitschirm Hike and Fly Piloten , einem Bergsteigerpaar und meinem Tandempassagier  Robert am Zielflughafen Mineralnyje Wody , am Rande des Kaukasusgebirges.  Unser ambitioniertes Vorhaben ist die Besteigung mit anschließendem Gleitschirmflug vom höchsten Berg Europas.

Ein rustikaler Bus bringt uns zum bereits 2200 m hoch gelegenen und komplett bewaldeten Talort Terskol.  Die Suche nach geeigneten Landeplätzen gestaltete sich hier mehr als dürftig.  Dennoch konnten wir die nächsten 3 Tage täglich in der Höhe gesteigerte Eingehtouren  mit Starts zwischen 3000 und 4500 m  durchführen. Immer mit dabei – Roman – unser russischer lokaler Bergführer, der mit den Fußgängern immer wieder zu Tal stieg.

Nach akribischer Wetterrecherche legten wir den Donnerstag als Gipfeltag fest. Am Mittwoch stiegen wir dann mit Seilbahnhilfe zu den berühmten zylinderförmigen Botschkis Wohncontainern  in ca. 3700 m auf. In einem der besagten Wohncontainers hatten wir zu zehnt Platz und verbrachten den Tag mit Essen, Ausrüstung parat machen und ruhen.  14:00 Uhr Mittagessen,  18:30 Uhr Abendessen,  23:00 Uhr Frühstück …. die Kohlehydratspeicher sind randvoll.  Kurz nach Mitternacht brechen wir endlich auf,  die äußeren Bedingungen ohne Neuschnee , ca.10 Grad minus, sind ideal zum aufsteigen, der Wind ist ebenfalls moderat.

Unsere Gruppe  kommt sehr gut voran, man merkt, dass Cornelia und die Jungs gut vorbereitet sind.  Die Besteigung des Kilimandscharo, hohe Alpentouren  oder Marathontraining brachten die nötigen Grundlagen im Umgang mit der Eisausrüstung.  Roman gibt ein gutes, gleichmäßiges Tempo vor.  Die Steigeisen knirschen, viele Stirnlampen leuchten in der sternenklaren Nacht, man fühlt den starken Puls , achtet auf gleichmäßige Atmung,  eine wunderbare Art sich anzustrengen.

Eine kurze Pause mit warmen Getränken  auf dem Sattel zwischen Ost- und Westgipfel, dann die steile und anstrengende Passage mit den Fixseilen.  Wir sind auf ca. 5400 m NN, jetzt merk man die Höhe. Bei einzelnen Bergsteigern sieht man wie sich Koordinationsprobleme einstellen,  sie schwerlich mit dicken Handschuhen die Karabiner an den Fixseilen umgehängt bekommen oder deren Magen von der Überanstrengung rebelliert.

Ganz oben wird es wieder flacher, sehr angenehm zu gehen.  Kurz nach Sonnenaufgang sind wir dann auf dem „Top of Europe” auf 5642 m.  Alle Mann komplett, gesund und glücklich.

Wie so oft,  drängt uns der auffrischende Wind  am Gipfel zum baldigen Abstieg und der Suche nach dem nächstgelegenen Startplatz.

Dominik startet als erster etwas unter dem Westgipfel aus einem eisbedeckten Sättelchen mit seinem Calypso,  die Schweizer Piloten folgen hinterher.  Der letzte Pilot hatte Probleme mit auffrischen dem Wind und musste einpacken.  Ich entscheide mich als Tandempilot mit dem 37 qm Segel für einen weiteren, kurzen Abstieg und finde bald eine gute Startmöglichkeit. Zackig  die Gurte anlegen, die Steigeisen runter und los geht es mit einem dynamischem Rückwärtsstart. Endlich Airborn,  die Gletscherwelt unter uns  zieht vorbei,  hinter uns der Elbrus Gipfel und vor uns die Berge vom nahen Georgien. Einfach grandios.! Die gute Gleitleistung  unseres brandneuen Yeti 3 Tandems beruhigt mich beim peilen über die zu überfliegenden Berggrate.  Der Groundspeed passt mit Vollzuladung auch sehr gut. Nach 45 min abgleiten, schweben wir auf einem Bolzplatz etwas außerhalb von Terskol auf ca. 2000 m NN zum Frühstück ein.

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Am frühen Nachmittag sind die zu Fuß absteigenden unserer Gruppe auch da.

Die verbleibenden zwei Reservetage nutzen wir dann optimal dank der super Verbindungen unseres russischen  Guides. Mit einem geländegängigen Bus erreichten wir zwei perfekte Fluggebiete.  Unerwartet, denn dermaßen gute Soaring- und Thermikflugmöglichkeiten wie hier habe ich nur selte woanders auf der Welt gesehen.  Verlässliche weiche Aufwindbänder,  anfängertaugliche Startplätze, wahrhaft gigantische Landeplätze mit perfekten Möglichkeiten fürs Groundhandling-Training.  Zwei Gelände wie speziell erschaffen zum Gleitschirmfliegen! In den 2 Tagen sind wir noch mehrfach mit veschiedenen Freunden und unseren nichtfliegenden Expeditionsteilnehmern Tandem geflogen und haben dem Bergführer den ersten Schnupperflug ermöglicht.  Rundum jede Menge Spaß und Freude mit unserer Truppe.

Dominik und ich dachten sofort das gleiche. Hier werden wir auf jeden Fall noch ein exklusives Fliegercamp  mit der Option Elbrus anbieten.

Die Zusammenarbeit der OASE Flugschule und AMICAL ist ideal und bietet hier maximale Möglichkeiten und Service für solch ein Angebot.

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